Elfi Wiese
Für mich «, so Elfi Wiese, »liegt im Umgang mit Materie und Landschaft eine wichtige Quelle für meine Bilder. Die Gestaltung wird oft vom Erleben der Natur geleitet sowie von der Beschaffenheit und Farbe des gefundenen Erdmaterials. Doch Empfindung von Stimmigkeit der Komposition als solche ist letztlich das Ausschlaggebende … ein Bild empfinde ich dann als gelungen, wenn Licht wie aus der Tiefe des Bildes entsteht.«
Elfi Wiese wird ganz konkret durch das Material, dass sie auf Reisen oder in ihrer Umgebung zuhause findet, inspiriert. Dieses spielt eine nicht weniger wichtige Rolle als der ästhetische Eindruck der Gegend. Es ist die Erde selbst, die mit ihren verschiedenen Substanzen, also Stei nen, Sand, Erden, Aschen, eine Wirkung auf die Künstlerin ausübt, die dann in die Gestal tung ihrer Bilder einfließen. Dieses Material verarbeitet und verreibt sie so, dass es als Farbe verwendet werden kann. Es ist wie ein Über setzen der Erde in Form und Gestalt, der Materie in etwas Geistiges. So kommen die Tiefenkräfte der Erde ans Licht. Oft ergeben sich reliefartige Strukturen im Gemälde, so dass dieses in seiner Objekthaftigkeit ein Mittelding zwischen Bildhauerei und Malerei sein kann. Dabei geht es nie um eine direkte Abbildung der Umgebung, sondern um deren Verwandlung in der erlebten Stimmung und Atmosphäre. Einige Bilder wirken besonders durch ihre Flächen und Liniengebung. Sie geben ein Zeichen, eröffnen eine Art Kraftfeld, in dem der Betrachter durch Nachvollzug mit der Atmosphäre, der Landschaft, der Erde in Verbindung tritt. Jeder auf seine Weise als Teil der im Bild offenbarten Welt.
*1957 in Leverkusen, verheiratet, drei erwachsene Kinder. Nach dem Diplom in Sozialpädagogik (FH Köln) und beruflicher Tätigkeit Studium der Kunst/Kunsttherapie an der hks Ottersberg. Gründungsmitglied und Vorstand des »Umkreis e.V.« Lebt und arbeitet freischaffend in Horstedt zw. Bremen und Hamburg. www.elfiwiese.com